Friday, May 23, 2008

wieder im leben?!

So, da bin ich wieder mal; aus der Versenkung universitärer Abgründe aufgetaucht – vorübergehend. Die letzten Wochen waren etwas beanspruchend, aber heute Abend ist erstmal durchatmen angesagt bevor es morgen weitergeht. Gerade hatte ich eine Gruppenpräsentation für den Kurs „Maori environmental and resource management“. Na ja, war nicht der Hammer, aber bei der kurzen Vorbereitungszeit wohl auch nicht anders zu erwarten. Ich bin aber echt froh, es mir kurz vor meiner Immatrikulation doch noch anders überlegt und diesen Kurs gewählt zu haben. Ich werde wohl nicht mit der besten Note da rausgehen, aber es war definitiv gut um etwas über und mit Maori zu lernen, auch wenn ich nur die Oberfläche dessen angekratzt habe, was ihre Kultur ausmacht.
Tja, ansosnten immer noch keine grandiosen Reiseberichte, atemberaubenden Fotos oder einschneidenden Lebensveränderungen. Das einzige, was einschneidet, ist der Hosenbund und zwar in meinen Speckbauch. Studienbedingter Bewegungsmandel ist echt nichts Tolles. Immerhin habe ich letzte Woche eine Mitgliedschaft für das Sportcenter hier auf dem Campus abgeschlossen, was mir hoffentlich dazu verhelfen wird, trotz nahenden Winters mein Bewegungspensum etwas zu erhöhen.
Hm, und sonst so…? Na ja, ich war nicht viel zu Hause in letzter Zeit; eigentlich nur zum Duschen und Schlafen. Patrick schnarcht meist schon, wenn ich ankomme. Es ist mir echt ein Rätsel, wie seine Freundin das aushält. Ich hab ja wenigstens noch eine Wand dazwischen, aber finde es trotz dessen mitunter nervig.
Letzte Woche war für unsere Fakultät Graduation Day, d.h. vormittags eine kleine mehr oder weniger offizielle Veranstaltung hier im Institut mit 150 Leuten (Studis plus Eltern etc.), wonach der ganze Tross runter in die Stadt zieht um sich in einem Saal zu einer stundenlangen und, soweit ich gehört habe, ziemlich langweiligen und vor allem langwierigen (alle graduands einer Fakultät werden am selben Tag abgefertigt) offiziellen Zeugnisübergabe zu versammeln. Das Ganze findet zwei Mal im Jahr statt und ich war neugierig, die ganzen Leute, Profs und graduands, in ihren offiziellen bzw. eben anlassspezifischen Gewändern zu sehen. Jede Fakultät hat ihre eigene Farbe, obwohl natürlich der größte Stoffanteil in schwarz ist. Man hört zudem die unglaublichsten Geschichten von Professoren und anderen gestandenen Akademikern, die sich an diesem Tag mit den übrig gebliebenen Sektflaschen vom morning tea im Institut einen schönen Tag machen, d.h. sich komplett betrinken und ziemlich schräge Dinge veranstalten um auch noch an die letzten Pullen im Lager zu kommen.
Übrigens habe ich den Kiwis Unrecht getan mit meinen Kommentaren zum Thema Hausisolierung: Seit 1978 gibt es ein Gesetz, das vorschreibt, neue Häuser mit einer Isolierung auszustatten, obwohl diese in den Anfangsjahren noch ziemlich simpel waren und nicht wirklich wärmende Wirkung zeigten.
Anfang Juni gibt es ziemlich viel zu feiern in Wellington: Am 2.6. begeht die Queen ihren Geburtstag, was der ganzen Nation zu einem arbeitsfreien Tag verhilft. Die Regelungen zum Geburtstag der Queens sind echt ziemlich schräg, wie ich finde: Es ist immer ein Montag (d.h. langes Wochenende für die Bevölkerung). In NZ ist es der erste und in Australien der zweite Montag im Juni, außer in Western Australia; da ist es Ende September oder Anfang Oktober; ganz zu schweigen von diversen anderen Commonwealth-Ländern. Komisch irgendwie, dass man seinen Geburtstag so beliebig legen kann.
Am 5.6.08 ist World Environment Day, der dieses Jahr in Wellington stattfindet und viele Veranstaltungen vom 3.-5.6. mit sich bringt. Beispielsweise mit Rajendra Pachauri (IPCC-Vorsitzender (Intergovernmental Panel on Climate Change)). Eine ziemlich coole Idee ist auch das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=jwMj3PJDxuo, http://www.youtube.com/watch?v=qtUNj2BNTsU. Was? Freeze en masse irgendwo an einem öffentlichen Ort, wo man eben gerade ist, für fünf Minuten. Warum? Um den World Environment Day zu begehen und Leute zum Innehalten und Nachdenken anzuregen. Bin mal gespannt, wie das in Wellington wird.
Du meine Güte, ich kann noch gar nicht glauben, dass ich morgen ausschlafen kann!! …obwohl ich heute ziemlich viel später aufgestanden bin als ich eigentlich wollte. Da mein Mitbewohner um 7:30 Uhr gerade das Bad belegte und ich noch ein paar Minuten warten musste, bin ich fataler Weise wieder in einen komatösen Schlaf gefallen, da die letzten Nächte immer ziemlich kurz waren und diese Nacht besonders (war um 3 Uhr von der Uni zu Hause). Als ich das nächste Mal die Augen aufmachte war es 10:30 Uhr, was mir zumindest zu einem relativ schnellen Start verhielf, da um 12 Uhr ja die Präsentation angesetzt war. Zu allem Überfluss war/ist heute auch seit etlichen Tagen das erste Mal wieder mistiges Wetter, sodass ich mich zähneknirschend dazu entschied, den Bus zu nehmen, was mich jedes Mal ärgert, da dieser so unzuverlässig ist. Ich hab jedoch noch alles rechtzeitig geschafft und werde mich nachher endlich mal mit einem etwas besseren Gefühl als die letzten Tage ins Bett rollen.

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