Saturday, April 12, 2008

auf entzug

Wow, habe heute meinen ersten Tag seit langem ohne schwarze aufputschende, koffeinhaltige Brühe verbracht. Der Grund: Erster Tag des mid-semester break. Leider ist es nicht wirklich ein break, da einige essays ihrer Entstehung harren und eine nicht unerhebliche Menge an Wissen den Weg in meine grauen Zellen finden muss, da ein Test ansteht. Nichtsdestotrotz gab es gestern Abend eine Wohnungseinweihungs/Wir-freuen-und,-dass-endlich-semester-break-ist-Fete bei einem Kommilitonen. Auf dem Weg dorthin und zurück habe ich mich gefragt, ob es daran liegt, dass ich in den letzten Jahren nicht dauerhaft extremen Großstadtbedingungen ausgesetzt war oder ob die hier anders drauf sind, denn die ganzen angetrunkenen Leute machen echt komische Sachen, z.B. Schlübber über der Jeans tragen und dabei laut singend über die Straße hopsen etc. pp (und: nein – es war kein Junggesellinenabschied, oder wie das heißt) und es ist echt erstaunlich wie viele so besoffen sind, dass sie kaum noch laufen können. Also ich meine eben auch etliche Leute, die aus dem Yeah-ich-darf-endlich-legal-Alkohol-konsumieren-Alter raus sind. Aber auch hier gilt wieder: Dies ist keine repräsentative Aussage, die Stichprobe war zu klein. Soll heißen: Ich will hier keine Vorurteile schüren oder Klischees transportieren, nur meine Eindrücke des letzten Abends festhalten.

Saturday, April 05, 2008

zurück aus dem Paradies








Gut zwei Tage (3.-5.4.) durfte ich dem Uni-Alltag entfliehen und mit der Gruppe des Kurses „Māori Environmental and Resource Management“ auf Kapiti Island verbringen. Im Februar war ich ja bereits an der Kapiti Coast, aber eben nicht auf der Insel, die davor liegt und ein Schutzgebiet ist. Man braucht also eine Erlaubnis zum Betreten und muss vorher seine Sachen noch mal nach Ratten, Mäusen etc. durchwühlen, bevor man auf die Fähre darf, weil sie es 1996 endlich geschafft haben, die letzte Ratte auszurotten, die noch auf der Insel rumkroch. Ratten, wie eben auch manch anderes Getier, wurden dort vor ziemlich langer Zeit eingeschleppt und haben zu weit reichenden Veränderungen bezüglich der einmaligen und beeindruckenden Vogelwelt geführt: Wenn nicht ein brütendes Weibchen getötet und gefressen wurde, war zumindest das Gelege Opfer der hungrigen Viecher. Es gibt keine grasenden Arten und eben keine Nagetiere auf Kapiti Island, was ziemlich einmalig ist und eine spezielle Flora und Fauna schützen soll, die auf den Hauptinseln nicht mehr vorhanden ist. Gut, wir waren nicht (nur) zum urlauben da oben, sondern haben natürlich auch ernsthaft gearbeitet. Nach dem Abendessen war aber glücklicherweise kein Lernprogramm mehr, sondern Kiwi spotting, d.h. Taschenlampe greifen und zwei Stunden möglichst leise durchs Dunkel tappen. Wir hatten sogar einigermaßen Glück und zwei Kiwis gesehen sowie etliche Pinguine, die recht klein sind und echt knuffig aussehen. Samstagnachmittag sind wir zu einem Aussichtspunkt auf die Klippe gekrabbelt und hatten, als wir zurück waren, noch Gelegenheit ins Meer zu hopsen. Äußerst begrüßenswert, da wir in einer Ökotourist-Einrichtung untergebracht waren, in der aufgrund ausgebliebenen Regens im Sommer Wasserknappheit herrschte, d.h. Trinkwasser für die drei Tage selber mitbringen, Duschen zwar vorhanden, aber nicht zur Benutzung freigegeben und „flush toilet only when essential“ (nette Umschreibung… ;o)).
Der Ausflug war auf jeden Fall gut, um die Leute im Kurs besser kennen zu lernen und mal rauszukommen aus dem öden Arbeitsalltag. Wie schon so oft wurde klar: Beurteile Andere nie nach dem ersten Eindruck. Es war jedenfalls mal wieder beeindruckend die vielen verschiedene Personen und Hintergründe kennen zu lernen. Ein großer Teil der Arbeit auf der Insel bestand nämlich im Reflektieren über die eigene Identität, Ethnizität und Grundlagen unseres Handelns.