Saturday, April 05, 2008

zurück aus dem Paradies








Gut zwei Tage (3.-5.4.) durfte ich dem Uni-Alltag entfliehen und mit der Gruppe des Kurses „Māori Environmental and Resource Management“ auf Kapiti Island verbringen. Im Februar war ich ja bereits an der Kapiti Coast, aber eben nicht auf der Insel, die davor liegt und ein Schutzgebiet ist. Man braucht also eine Erlaubnis zum Betreten und muss vorher seine Sachen noch mal nach Ratten, Mäusen etc. durchwühlen, bevor man auf die Fähre darf, weil sie es 1996 endlich geschafft haben, die letzte Ratte auszurotten, die noch auf der Insel rumkroch. Ratten, wie eben auch manch anderes Getier, wurden dort vor ziemlich langer Zeit eingeschleppt und haben zu weit reichenden Veränderungen bezüglich der einmaligen und beeindruckenden Vogelwelt geführt: Wenn nicht ein brütendes Weibchen getötet und gefressen wurde, war zumindest das Gelege Opfer der hungrigen Viecher. Es gibt keine grasenden Arten und eben keine Nagetiere auf Kapiti Island, was ziemlich einmalig ist und eine spezielle Flora und Fauna schützen soll, die auf den Hauptinseln nicht mehr vorhanden ist. Gut, wir waren nicht (nur) zum urlauben da oben, sondern haben natürlich auch ernsthaft gearbeitet. Nach dem Abendessen war aber glücklicherweise kein Lernprogramm mehr, sondern Kiwi spotting, d.h. Taschenlampe greifen und zwei Stunden möglichst leise durchs Dunkel tappen. Wir hatten sogar einigermaßen Glück und zwei Kiwis gesehen sowie etliche Pinguine, die recht klein sind und echt knuffig aussehen. Samstagnachmittag sind wir zu einem Aussichtspunkt auf die Klippe gekrabbelt und hatten, als wir zurück waren, noch Gelegenheit ins Meer zu hopsen. Äußerst begrüßenswert, da wir in einer Ökotourist-Einrichtung untergebracht waren, in der aufgrund ausgebliebenen Regens im Sommer Wasserknappheit herrschte, d.h. Trinkwasser für die drei Tage selber mitbringen, Duschen zwar vorhanden, aber nicht zur Benutzung freigegeben und „flush toilet only when essential“ (nette Umschreibung… ;o)).
Der Ausflug war auf jeden Fall gut, um die Leute im Kurs besser kennen zu lernen und mal rauszukommen aus dem öden Arbeitsalltag. Wie schon so oft wurde klar: Beurteile Andere nie nach dem ersten Eindruck. Es war jedenfalls mal wieder beeindruckend die vielen verschiedene Personen und Hintergründe kennen zu lernen. Ein großer Teil der Arbeit auf der Insel bestand nämlich im Reflektieren über die eigene Identität, Ethnizität und Grundlagen unseres Handelns.

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