Sunday, March 23, 2008

Frohe Ostern...

… wünsche ich euch allen!! Ich hoffe, ihr könnt ein entspanntes Wochenende genießen. Hier östert es auch, aber ich glaube, nicht so sehr wie in Deutschland – jedenfalls, wenn ich die Abstimmung der Süßwarendiversität im lokalen Lebensmitteleinzelhandel auf dieses spezifische kirchenjährliche Ereignis als Indikator heranziehe. Nun ja, dieser Eindruck ist mit Sicherheit nicht repräsentativ, da ich immer nur in einen relativ kleinen Laden gehe, der auf dem Weg zur Uni bzw. nach Hause liegt. Allerdings gibt es Schokoeier in allen Variationen und natürlich Lindt-Schokohasen (ihr wisst schon, die Viecher in Goldpapier, die jeweils einzeln ihr rotes Halsband mit goldenem Glöckchen vom maître de chocolatier angelegt bekommen – hach, welch Idyll in Zeiten heutiger Massenproduktion!).
Liebe Grüße ... und lasst es euch gut gehen beim Warten auf den Frühling!

Saturday, March 15, 2008

...?!

Hm, ich wollte nur mal verkünden, dass es nichts wirklich Spannendes zu schreiben gibt. Die Uni hält mich ordentlich auf Trab, leider aber eher psychisch als physisch (man nennt das Resultat von zu viel Schokoladenkonsum und Bewegungsmangel wohl „Hüftgold“ oder …?!). Ich schreibe an meinem ersten Essay und habe letzte Woche eine kleinen Vortrag gehabt und zwei research proposals eingereicht. Über die wissenschaftliche Qualität dieser ganzen Sachen will ich lieber nicht nachdenken… Um meine sozialen Kontakte wenigstens nicht völlig versanden zu lassen, war ich letzten Donnerstagabend bei Deeps, hab mich indisch bekochen lassen und natürlich unwissender Weise gleich erstmal zu viel von viel zu scharfer Soße über den Reis gekippt. Zusätzlicher Reis und Wasser halfen aber sehr schnell, sodass keine bleibenden Schäden zu erwarten sind. Ich hab dann eine Menge Fotos von einer Pilgerreise in Indien/Tibet zu sehen bekommen und Berichte von eigentümlichen spirituellen Erlebnissen gehört. Bei solchen Abenden merke ich immer, dass es so viel mehr da draußen zu erleben gibt und das eigene Leben und was ich so gemacht habe, kommt mir so unbedeutend bzw. „erfahrungslos“ vor. Aber es macht doch eher neugierig auf das, was noch so kommt, als dass es resignierend wirkt.
In unserem Institut gibt es einen Seminarraum mit Küchenzeile, wo sich Mitarbeiter und postgraduate students kostenlos Tee und Kaffee machen können, ein Postfach haben und sogar eine Spülmaschine und einen Kühlschrank. Das Beste an dieser Lokalität ist jedoch die soziale Funktion. Man trifft die Leute eben locker beim Käffchen oder Teechen, manchmal dieselben aber oft auch neue Gesichter, und es sind immer nette Unterhaltungen. Es ist jedenfalls ganz nett, wenn ich mal eine Bibliothekspause einlege und weiß, dass bestimmt wer anders sich auch gerade Kaffee oder Tee macht und man mal ein bisschen Ablenkung von Büchern und Bildschirm hat.

Sunday, March 02, 2008

dem regen beim fallen zuschauen

Die erste Uni-Woche liegt nun hinter mir und was soll ich sagen?! Es ist ein RIESENBERG an Arbeit, vor allem an Pflichtlektüre zu den jeweiligen Sitzungen, dazu kommen noch Fragen zu den Texten, die beantwortet werden müssen, kleinere und größere essays, Tests, Referate, umfangreiche research essays und Klausuren am Ende des Trimesters. Ich sollte für die nächsten drei Monate das Schlafen wohl besser einstellen – der Zeitgewinn wäre eine Hilfe bei der Bewältigung des ganzen Krempels. Wartet also nicht auf etwaige Reiseberichte und Fotos von landschaftlichen Delikatessen. Ich verbringe die Tage in der Bibliothek und das wird noch eine ganze Weile so weitergehen.
Gestern durfte ich das erste Mal neuseeländischen Regen in meinen Augen, Socken und Büchern er(rad)fahren. Schon lange vor verlassen der Bibliothek war klar: Das wird ein ziemlich nasser Heimweg, da es seit dem Mittag ununterbrochen regnete. Na ja, was soll’s, also raus und aufs Fahrrad. Verpackt in eine Regenjacke, die ihren Namen nur bedingt verdient, Kapuze uffn Kopp, Fahrradhelm drüber (der Anblick muss göttlich gewesen sein!) und heimwärts gestrampelt. Zum Glück war es nicht kalt, sodass es eigentlich ein ganz angenehmes Gefühl war. Allerdings ist es dem persönlichen Wohlbefinden eben nur bedingt zuträglich, wenn Hose, Schuhe und Jacke hygroskopische Eigenschaften erkennen lassen. Aber alles halb so wild, ich war schon mal nasser und auf dem Heimweg ist das ja auch nicht so schlimm. Heute war ich cleverer Weise kurz vor dem großen Regen zu Hause bzw. hat es eben erst abends richtig geschüttet.
Generell ist die Luft hier merklich feuchter. Haare und Klamotten trocknen nach dem Waschen langsamer bzw. habe ich das Gefühl, dass es irgendwie immer noch klamm ist, egal wie lange man die Sachen zum Trocknen hingehängt hat. Vermutlich logisch bei dem maritimen Einfluss aufs Klima.
Langsam wird es auch kühler und ich freu mich schon auf den Winter. Die Häuser sind hier fast alle ohne Isolierung und die Fenster schließen nicht richtig, d.h. auch wenn in meinem Zimmer Fenster und Tür zu sind, geht letztere auf, weil es durchs Haus zieht. Das wird noch ein Spaß im Winter, denn Heizungen sind ebenfalls eine Seltenheit. Man greift dann zu elektrischen Heizlüftern. Irgendwie passt das nicht so ganz zusammen mit den Predigten vom ökologischen Weltfrieden, dem Nirvana der natürlichen Ressourcen und dem Nachhaltigkeitsgefasel, was in den Seminaren an der Uni ständig zu hören ist. Na ja, vielleicht liegt’s am Fach und die sind bei den Environmental Studies alle die großen Ausnahmen. Aber wieso zur Hölle bauen sie hier keine Häuser mit Isolierung? Climate Change gut und schön, aber es ist ja nun nicht erst seit drei Jahren so, dass es hier im Winter auch mal frisch ist.